Ha-Ha-Hallo Halloween!
Willst du dich zusammen mit deinem Hund über Halloween aufregen? Das kannst du - musst aber nicht.
Nutze doch die prima Gelegenheit, um mit deinem Hund die Türklingel neu zu verknüpfen und gemeinsam einen lustigen Abend zu verbringen. Denn wann sonst im Jahr klingelt und rumpelt es so schön zuverlässig rund ums Haus?
Hoppla Hundestress oder Hallo Trainingsgelegenheit?
Man kann Halloween von ganzem Herzen hassen, es als unnötig importierten Kommerz-Habakuk abtun, sich über diese doofen Kinder mit ihren doofen Verkleidungen aufregen. Wenn man will, darf man sich dann gerne auch gleich über seinen Hund aufregen, der bellt, wenn es klingelt, weil - siehe oben, viele doofe Kinder und so - und gleich auch noch über die Familie, die einem nicht unterstützt.
Der 31. Oktober hat das Potenzial, zu einem einzigen riesigen Aufreger zu werden. Also sofort Türklingel ausschalten, die Kinder anschnauzen, Licht aus und so tun, als ob man nicht da ist?
Egal, was du tust, Halloween findet erstens statt und dein Hund wird zweitens irgendetwas lernen. Auch für nächste ähnliche Situationen. Sollte sich dein Hund über die Türklingel aufregen, kriegst du an Halloween ein nahezu perfektes Setting für ein fröhliches Training geliefert, frei Haus.
Besser als Halloween geht eigentlich gar nicht. Und so machst du dich bereit für das Halloween-Abenteuer an der Haustüre:
Achtung: Hat dein Hund Angst oder gerät gar in Panik, dann musst du dir subito Hilfe von einer erfahrenen Trainerin holen. Lass ihn mit seiner Angst nicht alleine.
Du organisierst dir eine Schüssel mit allerlei klebrigen Süssigkeiten für die Kinder und stellst sie in der Nähe der Türe bereit (die Süssigkeiten, nicht die Kinder)
Falls du mit Futter arbeiten möchtest, stellst du eine gut gefüllte Schüssel mit richtig feinen Leckerlis für deinen Hund in der Nähe der Türe bereit. Du kennst deinen Hund und weisst, ob Futter für ihn eine gute Belohnung ist oder nicht.
Sobald es klingelt, freust du dich ehrlich über den Besuch, wirfst deinem Hund ein paar Futterstücke weg von der Türe zu und gehst ruhig und ohne Hektik zur Türe
Nun amüsierst du dich über die Kinderlis und verteilst Kind und Hund noch mehr kleine Futterstücke
Dein Hund darf mit zur Türe kommen, wenn er Kinder grundsätzlich und in komischer Kleidung im Besonderen gerne mag. Wenn du siehst, dass es ihm unwohl ist oder er lieber nicht kommen möchte, dann lass ihm diese Freiheit unbedingt! Er soll sich seinen Platz auswählen dürfen
Leine ihn immer an, wenn er mit zur Türe kommt. Es könnte sein, dass er sich ab den Verkleidungen fürchtet! Weder Kind noch Hund sollen Angst bekommen
Dein Hund ist zwingend mit einem Gitter gesichert und kann nicht zur Haustüre gelangen, wenn er sich fürchten könnte oder die Besucher verbellen und vertreiben will
Du entscheidest, welche Intensität, Distanz und Mangementmassnahmen richtig sind. Du bist in jeder Sekunde verantwortlich für deinen Hund, egal, was an der Türe passiert und wie wild die Horde sich dort gebärdet
Dein Hund kann die Futterstücke gut auch von einem anderen Familienmitglied auf seinem Liegeplatz bekommen und das Spektakel aus sicherer Distanz beobachten
Sei für deinen Hund bei Turbulenzen wie eine gestandene Flight Attentant: Serviere selbst wenns holpert und rumpelt noch Orangensaft und Erdnüsse. Das ist das Phänomen der emotionalen Ansteckung und Stimmungsübertragung. Das funktioniert bei Hunden genauso wie bei Menschen.
Vielleicht rennt dein Hund beim dritten Klingeln bereits auf seinen Liegeplatz und nicht mehr zur Türe? Umso besser, feiere es ab!
Vielleicht bellt er nicht mehr, wenn es klingelt oder will gar nicht mehr zur Türe sausen? Freue dich über seine Fertigkeiten und belohne ihn grosszügig für diese Leistung
Achte genau auf deinen Hund: wird es ihm zuviel? Zeigt er Beschwichtigungssignale? Kann er kein Futter mehr nehmen? Bekommt er gar Angst oder wird richtig hässig? Dann fährst du die gesamte Action sofort runter, stellst die Klingel ab und/oder machst es dir auf dem Sofa mit ihm gemütlich
Du bist für deinen Hund BindungspartnerIn und sicherer Hafen. Hilf ihm, wenn er es braucht und gib ihm die Möglichkeit, an der Situation zu wachsen
Hallo-Halloween ist eine Möglichkeit, eine für viele Hunde mühsame Situation neu und fröhlich zu bewerten. “Monster und Gespenster vor der Haustüre? Mir doch egal, mein Mensch ist bei mir und hilft mir. Und ich krieg bestimmt irgendwann noch etwas Leckeres zum Futtern.”
Ich wünsche dir viel Vergnügen, den Kindern viele Schläckis, den Hunden die wunderbarsten Futterstücke und vor allem eine entspannte Zeit mit dir!